Der Volleyball-Wahnsinn
Hobbie und Hobbienen gibt es nahezu in jeder Volleyballabteilung. Als Keimzelle aus der noch Großes entstehen wird, als Mittelpunkt jeglichen Engagements und Vereinslebens, aber leider eben auch als “Asche” zu der irgendwann alles wieder zerfällt! So manche Abteilung entwickelt sich über viele Jahre hinweg zu einer festen Größe im Volleyballsport, um dann plötzlich wie eine Seifenblase zu zerplatzen. Immer wieder ist dies leider zu beobachten. Zeitgeist? Akademiker-Sportart? Oder einfach Volleyball-Schicksal? Im Laufe der Jahre verringert sich die Zahl derer, die sich innerhalb der Abteilung noch engagieren. Doch mit jedem Aufstieg gilt es, neue und größere Aufgaben zu bewältigen! Fremde Spielerinnen und Spieler stoßen hinzu, ohne die eine sportliche Weiterentwicklung gar nicht möglich wäre. Ab einer bestimmten Ebene tritt eine gefährlich Überfremdung ein! Neue Gesichter kommen und gehen, die Gründungsmitglieder aber ziehen sich in die Freizeitgruppe zurück und verlieren den Kontakt zu den Aktiven. Die wiederum konsumieren die Möglichkeiten des Leistungssports, die der Verein ihnen bietet, denn nur deswegen kommen sie ja. Sie liefern ihre Trainingsbeteiligung ab und erscheinen zu den Spielen. Mehr nicht. Eines tages schließlich tut sich eine gewaltige Kluft auf! Einerseits organisatorische, finanzielle und sonstige Probleme, andererseits kaum noch jemand, der sie anpacken will. Kein Vereinsleben, keine Jugendarbeit, keine Zukunft! Muß es wirklich so weit kommen? So weit darf es nicht kommen! Dann nämlich würde der Volleyball-Wahnsinn nicht mehr lange weiterwüten.
(Auszug aus: “Der Volleyball-Wahnsinn wütet weiter” von Harald Lill)